Montag, 3. Dezember 2012

Dead Island: Riptide wird nicht in Deutschland erscheinen

Creative Director hinterfragt deutschen Jugendschutz 



















In einem kürzlich von der Website PCGamesN durchgeführten Interview mit dem Creative Director von Dead Island: Riptide, Sebastian Reichert, fand dieser auf die Frage nach einer etwaigen Veröffentlichung in Deutschland klare Worte:
"Es wird keine zensierte Version des Spiels geben, also werden wir es nicht in Deutschland veröffentlichen können. Es ist verdammt peinlich eines der erfolgreichsten Spiele der letzten Jahre zu entwickeln und in deinem eigenen Land kennt es dadurch nichtmal einer.(Ergänzende Anmerkung zum Verständnis: der Titel wird teilweise in Deutschland entwickelt!)
Damit aber nicht genug, Herr Reichert kritisierte weiterhin die generell undurchsichtigen Prüfungskriterien der USK in Bezug auf für Erwachsene entwickelte Videospiele:
"Es gibt Gesetze, die Gewalt gegen menschenähnliche Wesen verbieten. Völlig egal, um was für Wesen es sich eigentlich handelt, wenn diese auch nur entfernt menschenähnlich aussehen, hat man ein Problem. Für Dead Island war hauptsächlich problematisch, die Leichen der Zombies weiter angreifen zu können, dies gilt nämlich als Leichenverstümmelung."
Im Kontext des Spiels kann Herr Reichert die Probleme der deutschen Jugendschützer im Bezug auf Verstümmelung der gefallenen Feinde noch viel weniger nachvollziehen:
"Wir bestrafen den Spieler eigentlich sogar, wenn er dies tut. Denn wenn ein Spieler wie wild auf alles mögliche einschlägt, geht seine Waffe kaputt und er ist erledigt. Wir belohnen ihn also nicht, er wird dafür bestraft."
Weiterhin mutmaßte Herr Reichert, dass ab und an auch mal mit zweierlei Maß gemessen würde und zieht als konkretes Beispiel die offenkundig unproblematische Veröffentlichung von Gears of War 3 in Deutschland heran:
"Momentan bin ich ziemlich verwirrt darüber, dass Gears of War 3 in Deutschland freiverkäuflich in den Läden erhältlich ist, Dead Island aber nicht. Wo ist da der Unterschied? Ich meine, die Gegner in Gears of War sind menschenähnlich, und die Dinge, die man mit ihnen anstellen kann... ah, da gibt es echt nette Finisher! Dieser Flammenwerfer-Finisher, man rammt den Flammenwerfer in den Körper des Gegners, drückt den Abzug und Flammen schießen aus jeder Körperöffnung heraus. Sowas steht in den Läden."
Abschließend hoffte Herr Reichert noch inständig, dass die deutschen Spieler trotz aller damit verbundenen Unannehmlichkeiten dennoch Dead Island: Riptide kaufen werden.

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